Geschichte
VOM STÜBERCENT BIS HEUT
Urkundlich erstmals im Jahre 1100 als Richardshusen, in pago Elsenzgovi genannt, wandelte sich der Ortsname 1816 entgültig zu Reichartshausen. Der Name stammt wahrscheinlich von einem Herzog ab, der "Richard" hieß. Die Gründung des Ortes datiert vermutlich jedoch in alemannische Zeit zurück.
Das Dorf war Sitz des Zentgerichts der sogenannten Reichartshauser oder Stüber Zent und kam mit dieser 1367 zur Kurpfalz und wurde dem Unteramt Dilsberg, später dem Oberamt Heidelberg unterstellt.
Die Bezeichnungen "Reichartshäuser Cent" und "Stüber Cent" zeigen Reichartshausens Geschichte als Gerichtsstandort für die jeweilig Herrschenden. Der sogenannte "Cent" oder "Gau" umfaßte Aglasterhausen, Asbach, Bargen, Breitenbronn, Daudenzell, Epfenbach, Flinsbach, Haag, Helmstadt, Michelbach, Moosbrunn, Neunkirchen, Ober-und Unterschwarzach, Pleutersbach, Schönbrunn und Schwanheim. "Stüber Cent", abgeleitet vom Stiefelberg (Stübelberg), war der Richtplatz mit dem Galgen des "Reichartshäuser Cent".
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DIE ORTSHERRSCHAFT WECHSELT VIELFACH.
1803 gelangte Reichartshausen zu Baden, wo es 1810 dem Bezirksamt Neckarbischofsheim und 1864 dem Bezirksamt Sinsheim eingegliedert wurde.
Im Zuge der baden-württembergischen Kreisreform wurde 1973 der Landkreis Sinsheim aufgelöst und die Gemeinde dem neugebildeten Rhein-Neckar-Kreis angegliedert.
Reichartshausen schloss sich dem Gemeindeverwaltungsverband Waibstadt an. Das Wachstum der Gemeinde war begleitet von Infrastrukturmaßnahmen wie dem Bau eines Freibades, einer Festhalle und eines Jugendzeltplatzes. Im Jahr 2000 wurde das 900-jährige Jubiläum der ersten urkundlichen Erwähnung gefeiert. 2004 hatte Reichartshausen erstmals mehr als 2000 Einwohner.
DIE CHRONIK DER GEMEINDE
vor 950
Keine Geschichtsurkunde bekannt.
ab 950
Die Gegend ist geprägt von ihrer alemannischen, keltischen und römischen Vergangenheit
Der Bezirk wird in Verbindung mit dem Wormer Bistum genannt
1100
Engelhard von Hirschhorn belehnt den "Cent"
1360
Die Kurpfalz übernimmt das Lehen mit kriegerischen Mitteln
1367
Der "Cent" fällt für die nächsten Jahrhunderte an die Kurpfalz. Land und Leute werden entsprechend geprägt
1380
Die Reformation hält in Reichartshausen Einzug
ab 1522
Reichartshausen wird Opfer plündernder Heerestruppen von Gegnern wie Verbündeten; daneben wüten Pest und Wölfe
ab 1622
Reichartshausen hatte den Krieg überlebt und der Friede zog für ein paar Jahre ein
1648
Kurfürst Karl Ludwig pflanzt die "Karl Ludwigs Eiche", die heute noch steht
um 1650
Zerstörungen durch die "Pfälzischen Raubkriege"
1688
Erstes Schulhaus in Reichartshausen
1724
Letzte Hinrichtung im Reichartshäuser Cent
1780
Auswirkungen der Kriege mit Frankreich bis nach Reichartshausen
ab 1796
Der "Cent" wird kurbadisch und bleibt badisch bis heute
1803
In die napoleonschen Kriege mit einbezogen
1806
Die deutsche Revolution ergreift Reichartshausen
1848
Reichartshausen im Bruderkrieg Preußen - Österreich
1914
Die Gemeinde übernimmt das "redende" Dorfwappen
1918
Der erste Weltkrieg hinterläßt seine Spuren
ab 1920
Einweihung der Gedenkstätte "Heldenhain"
ab 1945
Der zweite Weltkrieg reißt tiefe Wunden in Reichartshausen
Friedliche Übergabe der Gemeinde durch Wilhelm Stumpf an die Amerikaner
Rückkehr erster Wehrmachtsangehöriger aus der Kriegsgefangenschaft
Der zweite Weltkrieg endet für Deutschland mit Unterzeichnung der bedingungslosen Kapitulation
Wilhelm Stumpf wird als Bürgermeister von den Amerikanern eingesetzt.
Der Kindergarten wird feierlich eingeweiht
1946
Erste Gemeinderatswahl nach dem Krieg
Erste Bürgermeisterwahl nach Kriegsende
Zu den bereits 70 Evakuierten, die aus zerbombten Städten schon während der Kriegszeit in Reichartshausen lebten, kommen 346 Heimatvertriebene in unser Dorf
1948
Währungsreform in der BRD
1949
Die BRD bekommt ihr christlich-demokratisches Grundgesetz
Erste Bundestagswahlen
Das Schulhaus wird mit einem Anbau erweitert; das Kellergeschoß mit Wannen- und Brausebädern ausgestattet und als Volksbad zugänglich gemacht
1952
Abriss des alten und Neubau des neuen Rathauses
1955
Die Turn- und Kulturhalle wird gebaut; inklusive einer Gemeinschaftskühlanlage
1956
Das Dorfwappen bekommt nach Überreichung der Flagge durch das Innenministerium die heraldisch korrekten Farben
1958
Das Lehrerwohnhaus wird gebaut
1963
Bau des ersten Sportplatzes
1966
Das Rathaus wird mit einem Anbau erweitert
1968
Neubau der Leichenhalle und Friedhofserweiterung
1971
Bau des beheizten Freibades, zunächst mit Wärmepumpe, später mit Solarheizung
ab 1973
Gebiets- und Funktionalreform, wobei ausdrücklich festzustellen ist, daß unsere Gemeinde Reichartshausen selbständig geblieben ist
Reichartshausen gehört zum Rhein-Neckar-Kreis
1983
Der zweite Sportplatz wird gebaut
Rathausumbau
1984
Umbau der Turn- und Kulturhalle mit Proberaum für örtliche Gesangs- und Musikvereine
1985
Grundlegende Renovierung des Schulhauses
ab 1988
Bau von Tennisplätzen
1990
Wirtschafts-, Währungs- und Sozialunion zwischen BRD und DDR
Wiedervereinigung von BRD und DDR zu Deutschland
Partnerschaft mit der Gemeinde Neudorf/Spree in Sachsen, heute Guttau
Sturm Wiebke zerstört die wertvollsten Altholzbestände und verursacht damit einen langfristigen finanziellen Schaden
1992
Altes Schulhaus für Wohnzwecke saniert, u.a. auch für Asylbewerber
1993
Das Feuerwehrgerätehaus wird neugebaut
Neubau des Festplatzes beim Sportplatzgelände
1994
150-jähriges Jubiläum des Gesangsverein
Einweihung des neuen zweigruppigen Kindergartens und Sanierung des alten Kindergartens
Einweihung des neuen Rathausplatzes
1995
Die Feuerwehr bekommt einen neuen Mannschaftstransportwagen
Neugestaltung der Gedenkstätte "Heldenhain"
Einweihung der neuen Helmstadter-, Hornberg- und Rathausstraße
Übergabe des Jugendraumes an die Jugend
1996
Gaukinderfest
Schulhausausbau
Biotop Hambrunnen wird erstellt
1997
Anlegen des Schulgartens
Neuaufbau der nördlichen Friedhofsmauer
Sanierung der Wasserversorgung
Neubau des Hochbehälters und der Förderleitung
Zehn Jahre Freundeskreis (priv. Seniorentreff)
1998
Dachsanierung der Festhalle
1999
Einweihung der neuen Wasserversorgungsanlagen
Einweihung der "Waldstraße" und "Am Geißbuckel"
Baubeginn "Erschließung des Wohngebietes Hiehl III"
Baubeginn "Sanierung des Freibades Reichartshausen"
2000
900 Jahr Feier, erste urkundliche Erwähnung der Gemeinde im Jahre 1100
Einweihung des neu gestalteten Freizeitbades
2001
Ersatzbeschaffung des Feuerwehrautos OPEL BLITZ (Antik)durch ein neues LF 8/16
2002
Baubeginn der umfangreichen Sanierung des Rathauses
2003
Einweihung des grundlegend sanierten Rathauses mit Dienstleistungszentrum KOMM-IN, erstes im Rhein-Neckar Kreis, viertes landesweit in Baden-Württemberg
2004
Anlegung von Sommerparkplätzen in der „Wannestraße“.
Planungsauftrag zur grundlegenden Sanierung der Straßen und Plätze im Bereich des „Hornberges“
2005
Straßen- und Platzsanierung im Bereich des „Hornbergs“
2006
Beginn der Erschließungsarbeiten für das Wohngebiet „Im Trieb-Krummenacker“
Erwerb und Umbau einer Halle zur Unterbringung des Bauhofes, Neugestaltung der Außenanalagen
Errichtung einer Fotovoltaikanlage auf dem Dach der Festhalle
2007
Einweihung des neuen Wohngebietes „Im Trieb-Krummenacker“
Aufnahme der Gemeinde in das Landessanierungsprogramm (Förderung von privaten und öffentlichen Maßnahmen)
Sanierung und Ausbau des „Lochweges“
2008
Einweihung des neuen Naturfriedhofes „Ruhehain unter den Eichen“
Bau von Hochwasserrückhalteanlagen
Errichtung von Fotovoltaikanlagen (Bauhof, Freibad, Kindergarten Regenbogen)
2009
Ausbau der Betreuungsformen im Kindergarten und der Schule
Eröffnung des Kinderrestaurants im Centsaal des Rathauses
Bau einer Holzhackschnitzelanlage zur Beheizung des Badewassers im Freibad sowie Bau eines Nahwärmenetzes zur Versorgung von kommunalen Einrichtungen
Energetische Sanierung des Schulgebäudes
Sanierung der Außenanlagen des Sportgeländes
2010
DSL-Ausbau im gesamten Gemeindegebiet
Beginn der Bauarbeiten zum dorfgerechten Ausbau der Hauptstraße, 1. BA
Einweihung Centgrundschule nach Sanierungsarbeiten
Sommertraum 2010 - Das große Fest der Gemeinde
2012
Einweihung des sanierten Ortskern -Hauptstraße-
2013
erste Erweiterung des Naturfriedhofes ,,Ruhehain unter den Eichen"
2015
Einweihung der grundsanierten Turn- und Kulturhalle "Centrum"
2019
zweite Erweiterung des Naturfriedhofes ,,Ruhehain unter den Eichen"
2020
Beginn der Erschließungsarbeiten für das neue Wohngebiet „Bettelmannsklinge“
2021
Der Glasfaserausbau im Ort durch die BBV beginnt
Einweihung des neuen Wohngebietes "Bettelmannsklinge"
2022
Abschluss des Glasfaserausbaus im Ort durch die BBV
Neubeschaffung eines Feuerwehrautos "TLF"
2023
Beginn der Bauarbeiten zum Landessanierungsprogramm "Ortskern II"
Die Gemeinde führt seit Oktober 2023 die offizielle Zusatzbezeichnung "Centgemeinde"
Erweiterung und Umbau Sanitäranlagen Zeltplatz - Start der Arbeiten
2024
Das Freizeitbad feierte am 13.07.2024 sein 50-jähriges Jubiläum